Geschichte in Pforzheim

Bereits 1952 streckte Coventry die versöhnende Hand nach Pforzheim aus mit einer symbolischen Wiederaufbauhilfe für die zerstörte Schlosskirche und kündigte die Übergabe eines Trümmersteins aus der St. Michaels-Kathedrale zum Einbau in der Schlosskirche an.

1992 erhielt die evangelische Gemeinde Huchenfeld das erste Pforzheimer Nagelkreuz vor dem Hintergrund der Aufarbeitung der Ermordung von fünf britischen Fliegeroffizieren auf dem Friedhof von Huchenfeld bzw. in Dillweißenstein am 17./18. März 1945. Näheres dazu unter "Geschichte Huchenfeld" bez. http://www.nagelkreuz.huchenfeld-evangelisch.de.

Am 23. Februar 2005, dem 60. Jahrestag der Zerstörung Pforzheims, wurde dem Nagelkreuzzentrum an der Evangelischen Stadtkirche Pforzheim durch den emeritierten Dean der St. Michaels-Kathedrale Coventry, John Petty, das Nagelkreuz als Versöhnungszeichen übergeben. Es hat, montiert auf einem der letzten originalen Trümmersteine der von deutschen Bombergeschwadern zerstörten Kathedrale seinen Platz gefunden an der Apsiswand der neuen, 1968 eingeweihten Evangelischen Stadtkirche Pforzheim Nagelkreuz

Im Angesicht dieses Kreuzes wird, in geschwisterlicher Verbundenheit mit der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft, an jedem letzten Freitag des Monats um 12 Uhr im Rahmen einer Versöhnungsandacht die Versöhnungslitanei von Coventry gebetet.

Das ökumenische Nagelkreuzzentrum Pforzheim hat es sich zur vornehmlichen Aufgabe gemacht, durch das freitägliche Versöhnungsgebet in der wiedererstandenen Stadt Pforzheim ökumenische Zeichen zu setzen für Versöhnung, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.

Außerdem befindet sich das Nagelkreuzzentrum als Mitglied der "Arbeitsgruppe 23. Februar", verortet und koordiniert beim Kulturamt der Stadt Pforzheim, in einem ständigen Dialog mit dem Ziel einer Neugestaltung des Pforzheimer Gedenktags auf der Grundlage von Bischof Tutus "Vergangenheit bewältigen - Zukunft gestalten" und der Suche nach Möglichkeiten, den nachwachsenden Generationen die Wichtigkeit der Versöhnungsarbeit auf der Grundlage der schrecklichen Erfahrungen zu vermitteln eingedenk der Worte John Pettys anlässlich der Nagelkreuzübergabe am 23. Februar 2005: "Es kann keine Versöhnung geben zwischen den Völkern, den Gesellschaften und den Generationen wenn nicht durch die Jugend."

Seit 2005 besteht eine Patenschaft des Nagelkreuzzentrums Würzburg mit dem Nagelkreuzzentrum Pforzheim. Regelmäßig zum Gedenktag der Zerstörung Würzburgs am 16. März nimmt eine Delegation aus Pforzheim an den Feierlichkeiten in der Mainmetropole teil. Bei diesen Gelegenheiten haben die Pforzheimer die inzwischen zehnjährige Tradition des Würzburger "Wandernagelkreuzes" kennen gelernt. Jeweils für ein Jahr wird ein Zwilling der beiden Nagelkreuze (eines befindet sich im Gedenkraum der Stadt, das andere in der Marienkapelle, wo die Versöhnungsgebete gefeiert werden) an ökumenische Einrichtungen vergeben, die damit an verschiedenen Stellen Versöhnungsarbeiten leisten. Aus diesen Erfahrungen und der Tatsache, dass das Nagelkreuz der Evang. Stadtkirche häufig "auswärts" war (im Rathaus über den 23. Februar, in der benachbarten katholischen Herz-Jesu-Kirche u. a.), wuchs der Wunsch, wie Würzburg ein eigenes Pforzheimer Wandernagelkreuz zu haben. Dieser Wunsch ging am 21.Februar 2010 in Erfüllung.

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