Music is the future

MUSIC IS THE FUTURE

Die Konzertreise der JugendkantoreiPforzheim in die Niederland und nach England: Viel geprobt, viel gesungen, viel gelacht - wenig Schlaf und keine Langeweile

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von Dana Ghafoor-Zadeh (16), Mitglied der Jugendkantorei Pforzheim

Eingestimmt durch eine 9-Stunden-Probe in Pforzheim am Vortag der Abreise, starteten wir, die Jugendkantorei Pforzheim amFreitag, dem 16. 05. 2008 zu unserer langersehnten Konzertreise - und zwar zunächst nach Köln. Dort besichtigten wir den Kölner Dom, ein großartiger Auftakt zu unserer Besichtigungs - und Konzerttour durch eindrucksvolle Kirchen in Deutschland, den Niederlanden und England.

Unterstützt durch viele Einzelspender, die Kerzenküche an der Stadtkirche, den Freundeskreis für Kirchenmusik, die Stadt Pforzheim, die Werner-Wild-Stiftung und viele andere Geldgeber mehr, besuchten wir unterschiedliche Kirchen, die der "Nagelkreuzgemeinschaft" angehören. Diese "Community of Cross of Nails" wurde nach dem 2. Weltkrieg von der Kathedrale im mittelenglischen Coventry aus gegründet. Als Netz von Kirchen, die als Symbol das "Nagelkreuz" entsprechend der Kathedrale von Coventry verliehen bekommen haben, will diese ökumenische Gemeinschaft Versöhnungsarbeit nach den Schrecken von zwei Weltkriegen leisten - und zwar ganz besonders auch durch die Jugend.

Im niederländischen Nijmegen, einer Stadt nahe der deutschen Grenze, konnten wir so bei einer Besichtigung der katholisch und evangelisch genutzten Hauptkirche unsere erste Nagelkreuz - Partnergemeinde kennen lernen. Zwischen zwei Konzerten unsererseits mit Stücken u. a. von John Rutter, Edward Elgar und Charles William Stanford durften wir unser kulinarisches Highlight der Reise auf einem "Pannekoekenbott"- einem All-you-can-eat-Pfannkuchen-Restaurantschiff - genießen. Außerdem waren wir sehr dankbar für den überaus herzlichen Empfang durch die Gastfamilien, bei denen wir eine erholsame "holländische" Nacht verbringen konnten.

Nach Besichtigung einer typisch holländischen Windmühle und des ebenfalls im Krieg total zerstörten Rotterdam fuhren wir 46 Jugendlichen mit unserem Chorleiter, Kord Michalis, dessen Assistentin Gudrun Fliegner, dem Ehepaar Ganninger und Verena Röhrig als Begleitpersonen mit der Fähre nach England. Dort träumten wir uns zunächst in eine Zukunft an einem der heiß begehrten Colleges in Cambridge hinein, wo wir vor allem aber Picknickzutaten einkaufen mussten. Doch kaum in Coventry abgekommen, hieß es wieder Proben und Singen. Doch obwohl wir viel sahen, hörten und aufnehmen mussten, waren wir eigentlich immer von guter Laune und neuen Eindrücken motiviert. Bei einer ausführlichen, interessanten Führung durch die alte Kathedrale, die während des 2. Weltkrieges fast vollständig zerstört wurde und der daneben stehenden modernen, neuen Kathedrale, bekamen wir auch ein Bild von der Versöhnungsarbeit zwischen kriegsgezeichneten Städten, Gemeiden und Menschen. Mit einem Geschenk aus der Kerzenküche der Stadtkirche Pforzheim wollten wir ein neues Licht für die Versöhnung und Kommunikation entzünden. Spannend war für uns, mit dem dort ansässigen Knabenchor den "Evensong" zu gestalten.

Geprägt von der Beschäftigung mit Shakespeare - neben allem Proben im Gesamtchor und in Stimmgruppen sowie einem Konzert in Shakespeares Grabeskirche - quartierten wir uns für zwei Nächte in Stratford-upon-Avon ein, der Heimatstadt des großen Dichters. Hier schauten wir uns sein amüsantes Theaterstück "Der Kaufmann von Venedig" an, allerdings natürlich auf Englisch - eine harte und schöne Probe für unser Schulenglisch!

Und schon stand unsere letzte Nacht in London bevor: "London by night" - "London by day". Leider hatten wir zu wenig Zeit, um auch nur einen groben Überblick über diese imposante Stadt zu bekommen. Trotzdem war es toll, ein wenig Großstadtluft zwischen Big Ben und Buckingham-Palast zu schnuppern. Und: Last but nor least verabschiedete uns Prinz Charles' Gemahlin Camilla dann auch noch "persönlich", als wir unsere Heimfahrt antraten - als sie nämlich lächelnd direkt an unserem Bus vorbeifuhr, der eigens dafür von der Polizei gestoppt worden war.

Unsere siebentägige Tournee durch Westeuropa war für uns alle eindrucksvoll, um nicht zu sagen, berauschend. Und wir, die Jugendkantorei, sind für jede Unterstützung dankbar, die uns diese Reise möglich gemacht hat!

Zu guter Letzt haben wir unser Niederlande-England-Programm im Rahmen der siebten Bachstunde dem überaus zahlreichen und begeisterten Pforzheimer Publikum in der Stadtkirche vorgestellt.

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Die Jugendkantorei Pforzheim vor der alten Kathedrale von Coventry

 

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Gruppenfoto der Jugendkantorei im kleinen Park beim "Youth-Hostel" in Stratford-upon-Avon
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